Nachdem meine Motivation, mich um diesen Blog zu kümmern, in letzter Zeit spürbar nachgelassen hatte, ist nun wirklich Zeit für einen neuen Eintrag, denn ich bin vorgestern endlich in der Provinz Thpong angekommen!
Die Gegend ist sehr abgelegen und im Moment für ausländische Besucher ohne kambodschanischen Führer wahrscheinlich nicht erreichbar. Sie hat aber wirklich Potential: Es gibt einen wundervollen Wasserfall, der zum Baden einlädt, Berge für Trekking- oder Mountainbiketouren und in den umliegenden Dörfern kann man das Leben auf dem Land bei einheimischen Familien kennenlernen und die Spezialitäten der kambodschanischen Küche kosten. Das ist zumindest der Plan. Bis zur Umsetzung wird aber wohl noch einige Zeit vergehen, da es nicht genügend finanzielle Mittel gibt, um Pfade anzulegen, die Wasserversorgung zu verbessern, Unterkünfte und sanitäre Anlagen zu bauen, Fahrräder anzuschaffen etc. Meine Kollegen und ich werden demnächst darüber diskutieren, wie die nächsten Schritte konkret aussehen sollen und wie wir das magere Budget für dieses Jahr am sinnvollsten verwenden.
Davon abgesehen soll ich sowohl für einige der Verantwortlichen des Ökotourismusprojekts als auch für einige LWD-Mitarbeiter Englischunterricht geben, konkrete Zeiten wurden aber noch nicht vereinbart. Vichet warnte mich auch schon, dass das Unterrichten ziemlich frustrierend sein könnte, da das Interesse vieler Teilnehmer seiner Erfahrung nach recht schnell wieder nachlässt... Wait and see.
Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, ab sofort von Montag-Freitag das hektische, laute Phnom Penh hinter mir lassen und endlich das "wahre" Kambodscha besser kennenlernen zu können. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung lebt schließlich auf dem Land, oft in sehr einfachen Bedingungen. Die Unterkunft hier im Bürogelände ist allerdings komfortabler als erwartet. Ich habe ein eigenes Zimmer (womit ich nicht unbedingt gerechnet hatte) mit wunderbar erfrischender Eimerdusche und es gibt fast immer fließend Wasser. Strom (und Internet) gibt es dank eines Generators 14-17 Uhr und ca. 18.30-21.30 Uhr und manchmal, wenn es zum arbeiten nötig ist, auch vormittags. Außerdem vermute ich, dass die Köchin über magische Fähigkeiten verfügt, denn das Essen ist so fantastisch, dass ich die Abneigung gegen kambodschanische Küche, die ich nach einer Salmonellenvergiftung vor einigen Wochen entwickelt hatte, in nur einem Tag problemlos überwunden habe.
Von nun an werde ich versuchen, den Blog wieder etwas öfter zu aktualisieren, aber ich möchte lieber nichts versprechen.
Bilder folgen, sobald meine Kamera wieder funktioniert.
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