(Sperrige Bezeichnung für ein Programm? Ich habe heute einen 43-seitigen englischen Text Korrektur gelesen, der nur aus solchen aneinandergereihten Bezeichnungen zu bestehen schien und von dem ca. 30% entweder grammatisch falsch waren oder gar keinen Sinn ergaben... :))
Da ich mittlerweile schon fast eine Woche arbeite, ist es wohl an
der Zeit, meine Organisation etwas ausführlicher vorzustellen:
Ich arbeite bei Life With Dignity (LWD), einer mit 250
Mitarbeitern doch recht großen kambodschanischen NGO, die vor allem
im Bereich der ländlichen Entwicklung und Menschenrechte tätig ist.
Die meisten dieser Mitarbeiter sind in vier Provinzen (Battambang,
Kampong Chhnang, Pursat und Kampong Speu) direkt in den Projekten
bzw. in den Provinzbüros tätig.
Davon abgesehen gibt es noch das
Hauptbüro in Phnom Penh, in dem die alle administrativen Aufgaben erledigt werden und wo sich
auch die sogenannte Training Unit befindet, bei der ich derzeit
arbeite. Diese bietet anderen NGOs, Behörden, Unternehmen sowie den
eigenen Mitarbeitern mehrtägige Workshops zu den verschiedensten
Themen an – im diesem Jahr u.a. zu Kinderrechten, nachhaltigen
Einkommensquellen, Wassermanagement und dem Recht auf Bildung.
Außerdem finden immer wieder Workshops statt, die den Teilnehmern
die nötigen Kompetenzen vermitteln, um ihre Arbeit effektiv
erledigen zu können. Dabei geht es dann beispielsweise darum, wie
man Projektberichte verfasst, gute Präsentationen hält (besonders
wichtig für das Gewinnen von Spendern) oder Projekte sinnvoll
dokumentiert und evaluiert.
Meine beiden Kollegen, Pech Srey und Kim Song, und ich werden in
den nächsten Wochen damit beschäftigt sein, den Trainingsplan für
2014 auszuarbeiten und bei potentiellen Kunden ein wenig Marketing zu
betreiben. Dabei wollen wir auch neue Themen in das Kursprogramm mit
aufnehmen, aber welche das genau sein werden, haben wir noch nicht
entschieden. Der Klimawandel bzw. die Anpassung an die Folgen des
Klimawandels wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rolle spielen
und auch Management im Fall von Naturkatastrophen könnte
hinzukommen. Davon abgesehen werde ich immer wieder damit beauftragt,
verschiedenste englische Dokumente Korrektur zu lesen, was viel
interessanter ist, als es sich anhört, da ich dabei wahnsinnig viel
über LWD lerne. In den nächsten Wochen oder Monaten werden sicher
noch einige Aufgaben hinzukommen. Ich bin gespannt... :)
Das Wichtigste bei LWD sind jedoch die vielfältigen Projekte in
den Provinzen. Dort arbeitet LWD an der Verbesserung der
Ernährungssituation, der hygienischen Bedingungen, des
Wassermanagements, der Gesundheitsvorsorge, der Stellung der Frau und
des Zugangs zu Bildung. Außerdem unterstützt die Organisation die
Dorfgemeinden bei der nachhaltigen Nutzung ihrer Ressourcen, schafft
Möglichkeiten zur Einkommensgenerierung (z.B. durch Bio-Produkte
oder Ökotourismus) und beteiligt sich an der Minenräumung. Vor der
Umsetzung werden zudem alle Projekte auf ihre Umweltverträglichkeit
und ihre (nicht nur ökologische) Nachhaltigkeit geprüft.
Ein Beispiel: Eine Familie erhält einen Mikrokredit, von dem sie
sich ein paar Hühner kaufen und eine kleine Zucht anlegen kann. Wenn
es in der Familie aber niemanden gibt, der sich mit Hühnerzucht
auskennt, wird das Federvieh wahrscheinlich bald krank und stirbt
(Hühnerzucht ist wirklich keine so einfache Angelegenheit) und die
Nahrungs- und Einkommensquelle für die Familie fällt weg – das
Projekt war also nicht nachhaltig. LWD legt daher sehr großen Wert
auf das sogenannte capacity building, also darauf, den unterstützten
Dorfgemeinden die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten
beizubringen, damit diese die Projekte selbstständig weiterführen
können. (In unserem einfachen Beispiel würde das bedeuten, dass
jemand der Familie erklärt, welche Bedürfnisse ein Huhn so
hat, welches Futter es braucht, wodurch es krank werden kann etc. ;))
Wer jetzt immer noch mehr über LWD erfahren möchte, findet auf
den folgenden Seiten genügend Lesestoff, Fotos und Videos:
LWD auf Facebook (Bitte liken :))
direkter Link zum Jahresbericht 2012 (mit vielen kleinen Erfolgsgeschichten)
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